Tuesday, September 18, 2007

Wer ist verantwortlich für die Waldbrandkatastrophe in Griechenland?

Eine Erklärung der Bewegung für die Wiedergründung der KP Griechenlands 1918-1955 (Anasintaxi)

In diesem Sommer hat Griechenland das größte ökologische Desaster in seiner modernen Geschichte erlebt. Seit Juni sind über 3.000 Waldbrände ausgebrochen, tausende Hektar fruchtbares Land wurden verbrannt, 78 Menschen starben.

Die Waldbrände, die in fast jedem Winkel des Landes in den letzten zehn Tagen des August ausbrachen, waren der Höhepunkt dieser Umwelttragödie. Danach waren 3.000.000 Hektar Wald und fruchtbares Land verbrannt, jungfräulicher Forst zerstört.

Die Folgen der verheerenden Brände sind nicht nur ökologischer Art. 67 Menschen wurden allein in den letzten Waldbränden getötet. Außerdem wurden über 120 Dörfer vollkommen zerstört. Die Menschen standen buchstäblich auf der Strasse. Es ist bezeichnend für das Ausmass der Katastrophe, dass schätzungsweise 350.000 Hektar fruchtbares Land verbrannt wurden und 80.000 Tiere verschwanden. Tausende von Familien werden hart um ihr Überleben kämpfen müssen, denn in den betroffenen Gebieten lebt die Mehrheit der Bevölkerung von der Landwirtschaft und Viehzucht.

Erschreckt durch das Ausmass der Zerstörung und ihre eigene Unfähigkeit, die Krise zu meistern, hat die Regierung das Gerücht verbreitet, dass die Brände von Terroristen gelegt worden seien. Sie hat so versucht, von ihrer eigenen Verantwortung abzulenken. Diese widerliche Behauptung wurde später Bestandteil der offiziellen Regierungserklärungen über die Gründe für die verheerenden Brände. Hohe Regierungsbeamte erklärten, das Land stehe vor einer akuten „asymmetrischen Bedrohung“. Sie benutzten damit absichtlich den Begriff, den die amerikanischen Imperialisten benutzen, wenn sie sich auf einen terroristischen Akt beziehen. Menschen und politische Parteien, die bestimmten Ideologien wie z.B. dem Anarchismus nahe stehen, wurden als Hauptverdächtige für die behaupteten terroristischen Akte benannt. All das zeigt, dass die Regierung mit einer Hexenjagd beginnen will um dann zu einer Reihe von faschistischen Verfolgungen überzugehen. Aber alle ihre Versuche, eine Terror-Hysterie zu erzeugen, scheiterten, weil es auch nicht den Schimmer eines Beweises für ihre Behauptungen gab.

Die Haltung der revisionistischen so genannten Kommunistischen Partei Griechenlands ist ziemlich entlarvend, weil sie zögert, die Verantwortung der Regierung anzuerkennen und gleichzeitig über die „lange Jahre zurückliegenden Verantwortlichkeiten“ aller früheren Regierungen redet. Außerdem sympathisiert sie mit der Meinung, dass die Brände nach einem organisierten Plan gelegt worden seien, obwohl es dafür keinerlei Beweis gibt. Auf diese Weise versucht die sogenannte KP Griechenlands die Verantwortlichkeiten der rechten Regierung zu vertuschen – so, wie sie es in der Vergangenheit schon häufiger getan hat.

Die Bewegung für die Wiedergründung der KP Griechenlands 1918-1955 meint, dass die Regierung allein für das Ausmass der Zerstörung verantwortlich ist. Sie ist eine Regierung, die überhaupt keine vorbeugenden Massnahmen gegen die Brände und für den Schutz der Wälder ergriffen hat. Mehr noch. Für das Ausmass der Zerstörungen spielten die Kürzungen an Ausrüstungen und Fachkräften bei den Feuerwehren eine entscheidende Rolle. Trotz der immer weiter anwachsenden Arbeitslosigkeit in unserem Land, wurde das Personal der Feuerwehren um fast 3.000 Personen gekürzt. Aber was das Ausmass des Desasters noch vergrößert hat, war das totale Fehlen jeder Koordination zwischen den verschiedenen Einsatzkräften. Für all das trägt die Regierung die Hauptverantwortung.

Getadelt werden muss auch die unverantwortliche Haltung des bürgerlichen Staates, die die Brandstifter ermutigt hat. Das Fehlen einer planmäßigen Politik der Brandprävention, die wiederholten Veränderungen des Rechtsstatus bewaldeten Landes und der Versuch, den Artikel 24 der Verfassung zu ändern, der den Schutz der Wälder vorsieht – all das hat den Appetit des Kapitals angeregt. Der bürgerliche Staat stellt den Profit über die Menschen und die Natur – lasst ihn uns stoppen!
September 2007

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